"Señora Pawlowsky"
Der Weg einer Frau zwischen den Ideologien und Kriegen des 20.Jh.
(DVD, Länge: 27 Min.)

Das Leben verläuft nicht geradlinig.

Zwischen Oslo und Adahuesca liegen Stationen im Leben der Helga Pawlowsky - Hunger, Krieg und die große Liebe.

90 Jahre sind eine lange Zeit.

Als Kind einer Kieler Bankiersfamilie wird sie 1926 in Barcelona geboren. Bald schon spaltet der Spanische Bürgerkrieg das Land; in Deutschland drängen die Faschisten an die Macht. Während ihre Mutter sich in Spanien um Exilanten kümmert (u. a. um den Maler Hans Tombrock, einen Freund Bertolt Brechts), wird der Vater überzeugter Nationalsozialist.

Weil sie einen deutschen Pass hat, muss die Siebzehnjährige nach Deutschland in den Reichsarbeitsdienst. Der Russe Goga Pawlowsky, ihre große Liebe, hat keinen Pass. Später fährt sie mit ihm nach Oslo, wo der letzte lettische Konsul die Heirat ermöglicht. Da haben die beiden schon fünf Kinder.
Mit 36 Jahren ist sie Witwe. Sie muss ihre Kinder durchbringen und gründet ein kleines Übersetzungsbüro. Patentschriften, Gutachten.

Sie spricht sechs Sprachen.

Mit 60 Jahren zieht sie in die Pyrenäen in das kleine Dorf Adahuesca und übersetzt Literatur. Am Ende sind es 25 Bücher, u. a. Werke von George Grosz und Martin Suter.

Angelika Schlüter dokumentiert einfühlsam ihre Begegnung mit Helga Pawlowsky. Ein großes Fest wird gefeiert, Señora Pawlowsky wird 90, aus der ganzen Welt reisen die Freunde und Verwandten an. Sie akzeptiert für sich persönlich keine nationale Identität und lässt am Ende nur eine Lebensmaxime gelten: „Ich bin ein Mensch und damit hat sich's.“